Du glaubst, dass du vielleicht schwul bist? Die eigene sexuelle Orientierung herauszufinden, kann kompliziert sein, wenn du dich der gesellschaftlichen Norm entsprechend zum “anderen Geschlecht” hingezogen fühlst. In einer Gesellschaft, in der Homosexualität noch immer unterrepräsentiert und “schwul sein” mit Vorurteilen behaftet ist, kann es schwierig sein, sich unvoreingenommen mit der eigenen sexuellen Orientierung auseinanderzusetzen. Doch genau dieser Schritt ist essenziell, wenn du herausfinden willst, ob du vielleicht schwul bist.
Die meisten von uns wachsen mit der Vorstellung unserer Eltern auf, heterosexuell zu sein. Doch manchmal stellen Menschen fest, dass sie eben nicht diesem Rollenbild entsprechen und nicht wirklich so hetero sind, wie sie dachten. Wenn du homosexuell bzw. schwul bist, können heiße Träume oder erregende Gedanken oder eine Anziehung zu Männern sein, die das gleiche Geschlecht haben ein Indiz sein.
Natürlich gibt es verschiedene Formen der Anziehung. Wenn es um sexuelle Orientierung geht, sprechen wir normalerweise von romantischer Anziehung (für wen du starke romantische Gefühle hegst und eine romantische Beziehung wünscht) und sexueller Anziehung (mit wem du intim werden möchtest). Manchmal fühlen wir uns romantisch und sexuell zu denselben Personengruppen hingezogen. Manchmal eben auch nicht.
Es ist zum Beispiel möglich, dass du dich romantisch zu Männern und sexuell zu Männern, Frauen und nicht binären Menschen hingezogen fühlst. Und das ist vollkommen okay.
Online-Tests kennen nicht immer alle Antworten! Leider gibt es keinen Test, der dir deine sexuelle Orientierung kurz aufzeigt. Und selbst wenn es einen gäbe, wer kann schon sagen, wer oder was als gay oder hetero gilt?
Jede heterosexuelle Person ist einzigartig. Jede homosexuelle Person ist einzigartig. Jeder Mensch, egal welcher Orientierung, ist einzigartig in seinen Wünschen und Vorstellungen. Diese Fragen können dir dabei helfen, dich mit dir selbst auseinanderzusetzen und herauszufinden, ob du vielleicht schwul bist.
Nimm dir etwas Zeit für dich, das kann ein Abend oder auch ein ganzer Tag sein. Mach es dir gemütlich, nimm dir etwas zu schreiben, mache deine Lieblingsmusik an und verwöhne dich mit einem leckeren Tee oder wonach dir der Sinn steht. Sorge dafür, dass du nicht gestört wirst und du allein für dich bist.
Dann kannst du dir folgende Fragen beantworten:
Du musst nicht bestimmte „Kriterien“ erfüllen, um dich sofort als schwul, heterosexuell, bisexuell identifizieren zu können. Hier geht es nicht um eine Bewerbung, sondern um deine Identität – und du kannst dich mit jedem Begriff identifizieren, der zu dir passt!
Warum sind manche Männer schwul? Warum sind andere heterosexuell? Warum sind manche Frauen lesbisch? Wir wissen es nicht. Manche Menschen haben das Gefühl, dass sie so geboren wurden und dass ihre Orientierung schon immer ein Teil von ihnen war. Andere haben das Gefühl, dass sich ihre Sexualität und Orientierung im Laufe der Zeit verändert hat und stetig verändert. Und das alles ist okay.
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass sich die eigene Orientierung im Laufe der Zeit ändern kann. Sexualität ist fluid (also kann sich verändern)– und sexuelle Orientierung kann ebenfalls fluid sein.
Du musst niemandem etwas erzählen, wenn du es nicht willst. Wenn es dir noch unangenehm ist, über deine Sexualität zu sprechen, ist das in Ordnung. Wenn du deine Orientierung nicht gleich zeigst, ist das vollkommen ok. Du bist niemandem eine Auskunft oder Information schuldig.
Manchmal ist es am besten, es zuerst jemandem zu sagen, von dem du sicher bist, dass die Person es akzeptieren wird, z. B. einem aufgeschlossenen Familienmitglied oder Freund*in. Wenn du möchtest, kannst du die Person auch bitten, bei dir zu sein, wenn du es anderen erzählst. Wenn es dir unangenehm ist, persönlich darüber zu sprechen, dass du schwul bist, kannst du es auch per Handy oder E-Mail oder in einem Brief mitteilen. Tu das, was sich für dich am besten anfühlt.
Wenn du persönlich mit deinen Eltern über dein Coming-out reden möchtest, dich aber schwertust, das Thema anzusprechen, kannst du vielleicht damit beginnen, einen LGBTQIA+-Film anzuschauen (wie wäre es beispielsweise mit Queer Eye Germany?) oder etwas über eine prominente Person zu erzählen, die sich offen zu ihr bekennt. Das könnte dir helfen, in das Gespräch einzusteigen. Du könntest das Gespräch beenden, indem du die Person um ihre Unterstützung bittest und sie auf einen Online-Ratgeber oder Ähnliches verweist, falls sie diesen benötigt.
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